Buddha, Maus und Grinsekatze
Lektorat Michael Lohmann
Coverdesign: Gabriele Merl (Merli)
Klappentext
Als der siebzehnjährige Philip nach einer durchtanzten Nacht in einem verdreckten Verlies zu sich kommt, glaubt er zunächst an einen Scherz seiner Freunde. Aber die schwere Stahltür ist verschlossen und er ist eingesperrt. Die Entführer sind als Buddha und Grinsekatze maskiert und meinen es ernst, auch wenn sie sich dabei ziemlich ungeschickt anstellen. Seine Mutter und die Polizei versuchen ihn zu finden und die Bank organisiert das Lösegeld. Aber der gewitzte Junge entwickelt einen eigenen Plan, um die tollpatschigen Entführer zu überlisten. Er muss nur schlauer sein als Buddha und die Grinsekatze.
5 Sterne, obwohl er das Cover nicht mag.
Wie heißt es so schön: Don't judge a book by its cover.
Und dieses bitte schon mal gar nicht, denn das dilettantische Cover im Clip-Art-Stil wird ihm nicht gerecht.
Der Schüler Philip Scharfing wacht mit Dröhneschädel in seinem Verlies auf und weiß nicht, wie er dort hingekommen ist. Die beiden Entführer (oder ist der eine doch eine Frau?) tragen Masken: Buddha und Grinsekatze. Langsam nimmt die Geschichte Fahrt auf. Kriminalhauptkommissarin Hanna Wiedemann und ihr Kollege Kriminaloberkommissar Piet Wurstinger aus Haffkrug beginnen mit ihren Ermittlungen. Kurz wird erwähnt, dass die beiden schon in einem vergangenen Fall mit der Familie zu tun hatten (im Roman "Der gläserne Käfig"). Diesen Roman hatte ich vorher nicht gelesen und das tut dem Verständnis keinen Abbruch.
KOK Wurstinger kommentiert das Geschehen gern mit Kalenderweisheiten, was einen immer wieder schmunzeln lässt.
Die komplette Handlung möchte ich hier nicht schildern, sonst geht nur die Spannung flöten. Auch wenn der Roman scheinbar leicht geschrieben ist, so ist das Geschehen doch nicht vorhersehbar, schon gar nicht der Weg, auf dem Philip am Ende freikommt. Ich denke so viel darf man spoilern: Philip wird die Sache überleben. Wie, verrate ich hier nicht.
Der Roman ist eine leicht zu lesende, recht unterhaltsame Entführungsgeschichte, die in Schleswig-Holstein spielt. Also perfekt für jemanden, der/die dort wohnt oder grad an der schönen Ostseeküste Urlaub macht, gemacht hat (wie ich) oder machen wird. Also eine echte Empfehlung als Strandlektüre.
Karen Aydin, gab mir die Ehre
Der siebzehnjährige Philip erwacht nach einer Disconacht in einem dreckigen Verlies. Seine Entführer, die als Buddha und Grinsekatze maskiert sind, sind waschechte Möchtegern-Gangster. Zum Vorteil von Philip, denn nur so kann sein Plan aufgehen, die beiden Trottel zu übertölpeln, während die Familie dabei ist, den Wünschen der Entführer zu entsprechen.
Dagmar Schmidt entführt die Leser für einige heitere und unterhaltsame Stunden in die Gegend um den Segeberger Forst in Schleswig-Holstein. Wir werden gleich in Kapitel zwei mit den Schurken konfrontiert, die einen ganz und gar unprofessionellen Eindruck machen und an trottelige Gangster aus einem alten charmanten Film erinnern. Und das trifft auf den ganzen Roman zu. „Buddha, Maus und Grinsekatze“ ist ein charmanter Cosy-Crime Roman mit individuellen, zum Teil entsprechend dem Genre leicht überzeichneten Charakteren, der ganz ohne Blutvergießen, Mord und Totschlag auskommt, ohne dass diese erzählerische Entscheidung auf Kosten der Spannung geht. Ganz im Gegenteil nimmt die Handlung immer mehr Fahrt auf und das letzte Drittel des Romans ist ein richtiger Pageturner. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass er sich auch wie ein Film liest, die Entführer werden schon als Figuren vorgestellt, es ist kein reiner Ratekrimi. Muss er meines Erachtens aber auch nicht sein. Dennoch gibt es natürlich Plottwists, mit denen man nicht rechnet.
Philip ist ein starker Charakter, der trotz seiner Angst in seinem Gefängnis einen starken Willen zeigt und sich einen cleveren Plan zurechtlegt. Er ist grundsympathisch und auch authentisch. Das Ermittlerduo, Hanna Wiedemann und Piet Wurstinger (ja, er kennt jeden Witz, den man mit diesem Namen machen kann) drängt sich nicht in den Vordergrund und es ist auch keiner von den Krimis, in denen man sich von ermüdender Befragung zu ermüdender Befragung quält, sondern Verhör, kleinere Ermittlungserfolge und actionreiche Szenen wechseln sich ab. Piet ist mein Liebling, jung, intelligent, schrullig und immer einen flotten Spruch auf Lager.
Insgesamt also ein sehr lesenswerter Cosy-Crime Roman, in dem der Lokalkolorit zwar wie eine Kulisse für die Bühnenhandlung vorhanden ist, sich aber nicht wie ein regionaler Reiseführer liest- auch etwas, das ich sehr erfrischend fand. Ich kann ihn eigentlich für jedes Alter empfehlen. Eine schöne Unterhaltung für einen verregneten Nachmittag auf dem Sofa, bei Kaffee und Kuchen in einem plauschigen Café oder einen sonnigen Sonntag am Badesee.
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